EU-Antidumping-Zölle verursachen den Verlust von Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft

Eine Entscheidung der EU-Kommission (EUK) bringt unsere Mitgliedsunternehmen und die gesamte Feuerfest-Branche in existentielle wirtschaftliche Schwierigkeiten:

Die EUK will in einem Antidumping-Verfahren die Zölle für einen von unseren Unternehmen dringend benötigten Rohstoff aus China (Fused Alumina = „Korund“) um 136 Prozent anheben. Auslöser ist die Forderung des französischen Konzerns IMERYS, den chinesischen Wettbewerb aus dem Markt zu drängen. Damit sind diese chinesischen Rohstoffe wirtschaftlich nicht mehr einsetzbar.

Die Höhe der geplanten Zölle macht uns fassungslos.
Die Folgen für unsere Mitglieder wären dramatisch: steigende Kosten, Produktionsstilllegungen oder gar Arbeitsplatzverluste.

Die Verletzung des EU-Unionsinteresses:

Mit handelspolitischen Schutzmaßnahmen soll die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie gefördert und geschützt werden. Bei diesem drohenden Ergebnis einer Zollanhebung würde lediglich ein Schutz für das französische Unternehmen IMERYS geschaffen, hingegen eine Bestrafung für die Feuerfest-Industrie in Deutschland und der EU vorgenommen.

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Die Folgen: Wettbewerbsverzerrung, Monopolbildung, Versorgungsrisiko, sinkende Steuereinnahmen, Arbeitsplatzverluste.

  • Mit dieser Entscheidung würde die Marktmacht von IMERYS weiter gestärkt – bis hin zu einem Quasi-Monopol. Der Bezug aus weltweit anderen Rohstoffquellen ist hinsichtlich Qualität und Menge nicht möglich.
  • Diese Auswirkungen stellen ein existenzielles Risiko für die mittelständischen Hersteller mit nur einem Werksstandort dar. Die multinationalen Unternehmen werden veranlasst, ihre Produktion aus der EU heraus zu verlagern – mit dem dramatischen Resultat von Werksschließungen in Deutschland, sinkenden Steuereinnahmen und Arbeitsplatzverlusten.
  • Die weltweit führende deutsche Feuerfest-Industrie würde einen erheblichen und unwiederbringlichen Schaden erleiden. Kapazitäten und Know-how wären kaum wieder herstellbar, was Europa langfristig von Importen abhängig machen würde.
  • Die Feuerfest-Unternehmen werden nicht in der Lage sein, Kostensteigerungen weiterzugeben. Die Hauptabnehmergruppe Stahl – mit über 60 Prozent der größte Abnehmer – erlebt in Deutschland und der EU eine anhaltende Rezession, gepaart mit erheblichen Transformationskosten durch Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung. Sie wird sich jedem Versuch einer Preiserhöhung widersetzen und umgehend billigere Produkte aus dem EU-Ausland importieren.
  • Der Feuerfest-Markt in Europa ist offen und wettbewerbsintensiv. Nicht-EU-Wettbewerber, die diesem Zollaufschlag nicht ausgesetzt sind, werden einen unmittelbaren und erheblichen Preisvorteil gegenüber EU-Herstellern haben.

Fazit:

Vor diesem Hintergrund und angesichts der gezeigten wirtschaftlichen Risiken für die deutsche Feuerfest-Industrie müssen wir uns entschieden gegen die geplante Einführung von Antidumping-Maßnahmen gegen Importe von Korund aus China aussprechen.