Die Feuerfest-Industrie ist entsetzt: EU-Kommission erhöht den Zoll auf den Rohstoff Korund um 136 Prozent.Damit wird der französische Antragsteller IMERYS quasi Monopolist.
EU-Schutzzoll entwickelt sich zum Strafzoll für Abnehmerbranchen.

Höhr-Grenzhausen, 18. Juli 2025

Die Feuerfest-Industrie ist entsetzt, nachdem die EU-Kommission heute einen atemberaubenden 136-prozentigen Antidumpingzoll auf den wichtigen Rohstoff Korund angekündigt hat. „Das wird die Feuerfest-Unternehmen in existenzielle wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen“, erklärte Thomas Kaczmarek, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes DFFI.

Diese Entscheidung geht auf eine Forderung des französischen Konzerns IMERYS zurück, den chinesischen Wettbewerb vom Markt zu verdrängen. „Damit wären diese chinesischen Rohstoffe wirtschaftlich nicht mehr einsetzbar und IMERYS erhielte quasi ein Monopol für seine Rohstoffe“, fügte Kaczmarek hinzu.

Handelspolitische Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie fördern und schützen. Diese unvergleichbare Zollanhebung schütze allerdings nur das Unternehmen IMERYS. Sie werde stattdessen als Strafzoll für nachgelagerte Industrien bewertet, die ihrerseits den Kostenanstieg nicht an die Kunden aus Stahl, Glas oder Petrochemie weitergeben können.

Die Konsequenzen sind weitreichend:

  • Der Konzern IMERYS erhält eine absolut marktbeherrschende Stellung.
  • Mittelständische Feuerfest-Hersteller sind in ihrer Existenz bedroht.
  • Große Feuerfest-Unternehmen werden Ihre Produktion ins Ausland verlagern.
  • Sinkende Steuereinnahmen und der Verlust von Arbeitsplätzen.
  • Die Kundenindustrie, wie Stahl, wird sich den extremen Preiserhöhungen widersetzen und umgehend zollfreie Produkte aus dem EU-Ausland importieren.
  • Nicht-EU Hersteller, die diesen Zoll nicht entrichten müssen, können feuerfeste Waren im EU Markt erheblich preiswerter anbieten. Ein fairer Wettbewerb ist dann faktisch ausgeschlossen.

Die gesamte europäische Feuerfest-Industrie mit 20.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von 4 Milliarden Euro ist betroffen (davon 6.500 MA / 1,3 Mrd. Umsatz in Deutschland). Im Vergleich dazu arbeiten in den Korund-Produktionen in Europa nur wenige hundert Mitarbeitende. Neben Feuerfest ist auch die europäische Schleifmittel-industrie in diesen Abwärtsstrudel geraten. Auch dort ist die Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit der Arbeitsplätze massiv gefährdet.

Der Wirtschaftsverband hofft, dass man im Verbund mit den Abnehmerbranchen wie Stahl und den Gewerkschaften über alle Kanäle und Gespräche in den politischen Ebenen noch auf diese Entscheidung der EU-Kommission einwirken könne.

Ansprechpartner für die Medien:

Heike Kohns
Deutsche Feuerfest-Industrie e. V.
Rheinstraße 58 in 56203 Höhr-Grenzhausen
T: +49 2624 9433-114 | E: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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